Deutsche NGOs verurteilen Continentals umstrittenes Förderband
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Das multinationale Unternehmen, das die umstrittenen Phosphat-Exporte in der Westsahara ermöglicht, wird von einer Gruppe deutscher Organisationen kritisiert.

Veröffentlicht 16. März 2020
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Marokko exportiert jedes Jahr zwischen 1 und 2 Millionen Tonnen Phophatgestein völkerrechtswidrig aus der Westsahara. Das Mineral wird auf dem längsten Förderband der Welt von der Mine bis zum Hafen transportiert.

Ein Unternehmen, das den Betrieb der umstrittenen Infrastruktur durch einen Wartungsvertrag aufrechterhält, ist die deutsche Firma Continental. Der bestehende Vertrag mit dem staatlichen marokkanischen Phosphatunternehmen OCP läuft am 20. Juni 2020 aus; über eine Verlängerung wird derzeit verhandelt.

In einem heute versandten Offenen Brief appellieren acht Organisationen gemeinsam an das deutsche Unternehmen, seiner „unternehmerischen Verantwortung nachzukommen und nicht die völkerrechtswidrige Besetzung von Teilen der Westsahara durch Marokko wirtschaftlich zu unterstützen".

Unterzeichnet wurde der Brief von der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V., dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V., European Association of Lawyers for Democracy and World Human Rights (ELDH), medico international, terre des hommes Deutschland, dem Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e.V., Freiheit für die Westsahara e.V. sowie von Western Sahara Resource Watch Germany.

Laut Briefen von Continental lieferte das Unternehmen erstmals 1971 ein Förderband für die Bou Craa Mine, also während der spanischen Kolonialherrschaft über die Westsahara durch das Regime von General Franco. Seitdem die Westsahara 1975 von Marokko militärisch annektiert wurde, lassen die marokkanischen Behörden die Minen im besetzten Gebiet vom staatlichen Phosphatunternehmen OCP S.A. verwalten.

Später schloss Continental "ein Rahmenabkommen mit OCP S.A. ab, um bei Bedarf Ersatz zu gewährleisten", wie aus einem Schreiben (auf Englisch) des Unternehmens hervorgeht.

Der Export von Phosphatgestein, mittlerweile vor allem nach Indien, Neuseeland und China, ist eine der größten Einnahmequellen Marokkos aus dem illegal besetzten Gebiet.

Western Sahara Resource Watch (WSRW) dokumentiert den Phosphat-Handel aus dem besetzten Gebiet in den Jahresberichten ‚P for Plunder’. Der letzte Bericht, der im Februar 2020 veröffentlicht wurde, dokumentiert den Handel von etwas mehr als 1 Million Tonnen Gestein im vergangenen Jahr 2019.

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